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Essay 22.12.2014 […] ist gegen ISIS vonnöten - sie allein wird ISIS aber nicht besiegen. Anstatt Islamkritik zu behindern, kommt es heute mehr denn je darauf an, sie an der Seite aufgeklärter Muslime zu entfalten - auch in Deutschland und Pegida zum Trotz.
Matthias Küntzel
(1) Islamic State (ISIS) Releases Pamphlet On Female Slaves, Memri, 4. Dezember 2014; auf: http://www.memrijttm.org/islamic-state-isis-releases […] verspielt. Anderswo wird diese genutzt.
In der arabischen Welt hat ISIS das Fass zum Überlaufen gebracht
Stellvertretend für einen neuen Trend in der arabischen Welt steht der Brief, den kürzlich ein Marokkaner namens Rachid an Barack Obama schrieb: "Lieber Herr Präsident, ich muss Ihnen sagen, dass Sie bei ISIS falsch liegen. Sie sagten, ISIS spreche für keine Religion. Ich bin ein ehemaliger Muslim. Mein […] Bewegung, die die Kategorien unseres politischen Denkens sprengt, begreifen? Ein Rückgriff auf die Totalitarismustheorie kann helfen, tauchen doch einige Kennzeichen totalitärer Staaten bei ISIS wieder auf.
ISIS als totalitäre Bewegung
Dies gilt zum Beispiel für die Konstruktion einer höheren und zeitlosen Gesetzmäßigkeit, in deren Namen all das Morden geschieht. Bei den Nazis war es das Rassengesetz […] Von
Matthias Küntzel
Essay 17.06.2013 […] ikonoklastische Furor der Propheten[26] gegen die asherim, die Bildnisse der Asherah, der ältesten kanaanitischen Gottheit, Gemahlin von El und Mutter von Baal und Mot (vergleichbar der ägyptischen Isis oder der sumerischen Nammu).
Die Verfälschung von Idolatrie und Polytheismus, ihre Denunziation als Fetischkult beginnt schon damit, dass nicht zwischen den Bildnissen und der in ihnen vergegenwärtigten […] Anhaltspunkt dafür, dass es je eine matriarchal organisierte Gesellschaft gegeben hat, jedenfalls nicht in einem dem Patriarchat äquivalenten Sinn. Dass aber mit der Zerstörung der letzten Reste von Isis- und Aschartekulten eine kulturelle und gesellschaftliche Abwertung der Frau bis zur Bedeutungslosigkeit einherging, liegt nicht nur logisch auf der Hand, sondern lässt sich an der - dank sakraler Weihen […] er sich keine Illusionen darüber, dass in der "Religion des Triebverzichts... Gott der Sexualität völlig entrückt und zum Ideal ethischer Vollkommenheit erhoben wird"[33]. Die mit der Abschaffung der Isis- und Ascharte-Kulte einhergehende Entgöttlichung der Sexualität in der "Vaterreligion" scheint ihm sogar das eigentlich Problematische zu sein. Klaus Heinrich kommt in seiner Freud-Vorlesung zu ähnlichen […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 11.02.2013 […] Proklos überlieferten Inschrift aus einem Isis-Tempel ("Ich bin, was da ist"[25]), die durch Schillers Ballade "Das verschleierte Bild zu Sais"[26] berühmt wurde.
Um Reinholds Rekurs auf Sais angemessen zu verstehen, muss man aber beachten, dass ihm die - kantianisch gesprochen - kritizistische Pointe fehlt, die Schiller mit den Isis-Texten verband. Isis und ihr Schleier treten bei Reinhold stattdessen […] aufgehoben; und jene unter der Bildsäule der Isis: Ich bin, was da ist? Wer aus uns, meine Brüder! versteht nicht den Sinn dieser Worte so gut, als ihn vormals der ägyptische Eingeweihte verstehen mußte, und weiß nicht, daß damit das wesentliche Daseyn, die Bedeutung des Wortes Jehovah, beynahe wörtlich ausgedrückt ist?"[27]
Aufgenommen hat Reinhold die Isis-Formel mit größter Wahrscheinlichkeit über […] einer Inschrift aus Capua, die ihre seltsame, sonst nicht nachzuvollziehende Doppelung in Reinholds Traktat erklärte.[28] Dass er damit dessen hermeneutisches Gefälle - "Isis durch JHWH deuten" - erneut umdreht in ein "JHWH durch Isis verstehen"[29], ist dabei genauso wenig ein Problem wie die Tatsache, dass Reinhold damit das Bestandstück einer ursprünglich theistisch-antispinozistischen Argumentation […] Von
Klaus Müller
Vom Nachttisch geräumt 29.12.2005 […] Wahrheit, sondern aus dem Wissen darum, dass auch die Wahrheit tausend Gesichter hat. Astarte mag Isis und Aphrodite sein. Aber Isis und Aphrodite sind auch Astarte. Die ewige Debatte "wer wen?", "wer hat die Oberhand?", "wer das Sagen?", ist hier nicht stillgestellt, aber sie wird so lebhaft geführt, dass mal Isis, mal Aphrodite, mal Astarte oben sind. Am Ende übrigens hat für ein paar Jahrhunderte die Vierte […] , dass nichts sich als Zentralikone mehr vordränge. Exakt das ist Hellenismus. Die verschiedensten Traditionen werden in dieselbe Statue gepackt - es entstehen Figuren, in denen Aphrodite, Astarte, Isis mitsamt ihrer Attribute eins sind - und gleichzeitig bleiben sie gleichberechtigt nebeneinander stehen. Der Synkretismus verlangte nicht, dass die alten Götter in seinen Amalgamen verschwanden. Er schuf […] Von
Arno Widmann