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Pauline Kael
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Außer Atem: Das Berlinale Blog 11.02.2019 […]
Keine andere Filmkritikerin wurde so verehrt und so gehasst wie Pauline Kael. Das liegt bestimmt in erster Linie daran, dass sie in den fünfziger Jahren, als sie zu schreiben begann, überhaupt die einzige Kritikerin war, die einzige Frau in einem reinen Männerverein. Es rührt aber auch daher, dass sie mit ihren scharfen Urteilen genauso oft daneben lag wie sie ins Schwarze traf. Ausgewogen, vorsichtig […] großartig, Coppolas "Apocalypse Now" scheußlich. Am wichtigsten war ihr jedoch Arthur Penns Gangsterpos "Bonnie und Clyde", der dem Tod seinen Stachel zurückgab.
Rob Garvers "What She Said" nähert sich Pauline Kael mit einer versöhnlichen Heiterkeit, die der Kritikerin völlig fremd gewesen sein dürfte. Kaels Texte werden mit Filmausschnitten unterlegt, die genauso oft ihre provokantesten Aussagen belegen wie […] seinen Gehässigkeiten. Aber vor allem sehen wir die Interviews und Fernsehauftritte von Kael selbst, die ihre Verdikte zwar rigoros formulierte, aber doch mit erstaunlich zittriger Stimme vortrug.
Pauline Kael schrieb in einer Zeit, als die wichtigsten intellektuellen Debatten über Kunst, Ethik und Ästhetik in Filmkritiken und mit existenzieller Dringlichkeit ausgetragen wurden, als Filmkritiker wichtige […] Von
Thekla Dannenberg