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Stichwort
Suizid
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Essay 13.10.2014 […] Milliarden, die das skrupelloseste Prozent der Bevölkerung im vergangenen Jahrzehnt durch Spekulationen zu Lasten der Gemeinschaft an sich gerafft hat, wäre das zu bewerkstelligen.
Der Gedanke an den Suizid war ein Protest des Lebens. Welch ein Tod, nicht mehr sterben zu wollen.
Cesare Pavese[34]
Erich Loest, Mario Monicelli, Margot Werner, Gilles Deleuze - sie stehen für zahllose, weniger berühmte […] Versuchung wird.
Kurz, "eine Pflicht, sein Leben bis zum Ende auszuhalten kann individualethisch nicht begründet werden" (Kodalle) und angesichts eines pandemischen taedium vitae wird es Zeit, über den Suizid neu und anders nachzudenken - beziehungsweise wieder stoisch - und seine mal theologisch, mal psychiatrisch begründeten Diffamierungen in die Archive autoritärer Menschenverwaltung zu verbannen; denn […] hichtlichen Tragik konnte ein Begriffsungetüm wie "Selbstmord" sich durchsetzen, ein Widerspruch in sich, das schleunigst aus dem deutschen Vokabular gestrichen und durch das international übliche Suizid ersetzt werden sollte, das dem Selbst je nach Kontext Mord, Totschlag oder schlicht Tötung assoziiert. Wobei dann immer noch das semantische Gefälle zwischen sui und selbst bleibt, also zwischen g […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 01.10.2014 […] wenn sie ihre Arbeit, wie Matthias Kamann eindringlich analysiert, "als eine Art Abwehrzauber gegen die Sünde der Sterbehilfe" missverstehen: "Palliativmedizin und Hospize müssen gut sein, weil jene Suizid-Assistenz böse ist, gegen die sie sich angeblich richten. Dass diese Logik verquer ist, bemerkt man spätestens dann, wenn man wenn bedenkt, dass zumindest Alterssuizide weniger aus Angst vor dem reinen […] 179, 182.
[27] Klaus Kutzer, Rede zur Begründung des Gesetzesentwurfs von Justizministerin Zypries (2006): http://www.dissidentenfunk.de/archiv/s0602/t03/print
[28] Klaus-Michael Kodalle: Über Suizid, "Tötung auf Verlangen", Aktive Sterbehilfe. In ders. (Hg.): Grundprobleme bürgerlicher Freiheit heute. Würzburg 2007, S. 137.
[…] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 26.09.2014 […] Wir werden dieses große Plädoyer zu Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid in den nächsten Tagen in mehreren Teilen und dann auch als ganzes als pdf-Dokument veröffentlichen. D.Red. (Weiter zu Teil 2, Teil 3, Teil 4)
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Wer aber verzweifelt stirbt, dessen ganzes Leben war umsonst
Theodor W. Adorno
I. Reset
Aufmerksamkeit ist eine selektive Energie. Was sie dem einen […] rechtlichen und definitorischen Grauzonen zwischen aktiver, passiver und indirekter Sterbehilfe sowie terminaler Sedierung dem Stand des heutigen Wissens entsprechend aufzuheben; und 2. den assistierten Suizid ebenso wie aktive Eingriffe zur Beendigung eines als unerträglich empfundenen Lebens, so sie im Einverständnis mit den Patienten stattfinden, vollständig und eindeutig zu legalisieren, um Betroffenen […] gefestigt, sein Eingreifen unter strengsten Auflagen erlaubt und standesrechtliche Verbote für verfassungswidrig erklärt. Dass Angehörigen und Nahestehenden ebenfalls Straffreiheit bei der Beihilfe zum Suizid gewährt werden soll, bleibt solange Augenwischerei wie ihnen - und schlimmer noch: den Betroffenen selbst - der Zugang zu entsprechenden Medikamenten verwehrt wird. Das ist schon deshalb absurd, weil […] Von
Daniele Dell'Agli
Vorgeblättert 18.08.2014 […] Ulrichs Selbstmord zu sprechen kam. Auch nicht fragte, ob sie sich schon immer als Dichterin gefühlt habe. Und wann diese zutiefst traurigen Gebilde überhaupt entstanden seien.
Wahrscheinlich hätte sie Suizid gesagt oder Freitod, dachte Felice, nachträglich irritiert von der psychologischen Korrektheit, mit der man in den letzten zwanzig Jahren des vorigen Jahrhunderts die vermeintliche Autarkie eines […] sich auf seiner Beerdigung entschlossen hatte, die akademische Welt zu verlassen, bestand ohnehin keine Gefahr, dass man sie darauf ansprach - weder auf den Gedichtband, noch auf ihren Ehemann, dessen Suizid eine Zeitlang die Klatschgeschichten der Dahlemer Institute beherrscht hatte, wie Felice zu wissen glaubte. So lange wenigstens, bis sich nur zwei Wochen später Ingrid, eine von Ulrichs Kolleginnen […]
Vorgeblättert 17.03.2011 […] Jahres IX neunzehn. Die Einstellung zum Suizid, insbesondere unter jungen Männern und Soldaten, mag mitbeeinflusst sein von dem militärischen Ehrenkodex, der unhinterfragt auch von Teilen der arbeitenden Bevölkerung übernommen wurde. In der Gegenwelt der Räuber und Banditen wiederum, der Volkshelden vom Schlage eines Cartouche, Mandrin und Poulaillier, war der Suizid höchstens akzeptabel, um dem bourreau […] denjenigen, der sich vorsätzlich aus dem Kreis von Familie und Nachbarn verabschiedet hatte, endlich vergessen. Die Sache war geklärt, auch wenn, wie wir noch sehen werden, die Trennlinie zwischen Suizid und Mord gelegentlich sehr dünn sein konnte.
Was auch immer hinter solchen verhaltenen Reaktionen und fast verlegenen Unschuldsbeteuerungen gesteckt, welches Leid der Selbstmörder zu Lebzeiten auch […]