Paula Irmschler

Alles immer wegen damals

Roman
Cover: Alles immer wegen damals
dtv, München 2024
ISBN 9783423283342
Gebunden, 320 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Was sie verbindet? Die eine hat die andere geboren. Der Hund ist jetzt da, nun muss man sich eben um ihn kümmern, sagt Mutti. So wie die Kinder, die waren damals auch plötzlich da und man musste sich eben kümmern. Das will ihre Tochter Karla in jedem Fall anders machen. Also ist sie von Leipzig nach Köln geflohen, hat den Kontakt zur Mutter abgebrochen, das ist einfacher als mit Gerda zu diskutieren. Aber jetzt hadert Karla mit der Ausbildung, kämpft mit der Miete, und mit ihrer Freundin könnte auch mal der nächste Schritt kommen. Ob es eine gute Idee von Karlas Geschwistern war, den beiden zu ihren Geburtstagen - zum 30. und 60. - eine gemeinsame Reise nach Hamburg zu schenken?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.05.2024

Angeregt liest Rezensentin Katrin Gottschalk Paula Irmschlers Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung, in dem nicht alles auserzählt wird. Zum Beispiel erfährt Gottschalk nicht, warum sich die beiden Hauptfiguren, die in Köln lebende Tochter Karla sowie die in Leipzig lebende Mutter Gerda, einander entfremdet haben. Genau charakterisiert werden die Figuren aber, lesen wir, die ebenfalls im Osten aufgewachsene Karla lebt eher zurückgezogen, Gerda hat in ihrem Leben noch einiges vor. Gottschalk macht sich Gedanken darüber, inwiefern der Pragmatismus hinsichtlich zwischenmenschlicher Beziehungen, der immer wieder im Buch aufscheint, etwas mit ostdeutscher Prägung zu tun hat. Jedenfalls belastet Irmschler ihre Figuren nicht damit, ständig für die ganz großen Themen einstehen zu müssen, freut sich die Rezensentin, und lustig ist das Buch auch immer wieder. Insgesamt etabliert sich hier eine eigenständige Stimme in der literarischen Auseinandersetzung mit Ostdeutschland, so das positive Fazit.